Welcher Beruf verbirgt sich hinter der Bezeichnung Geodät, welche Techniken werden eingesetzt, wie läuft die Berufsausbildung bzw. das Studium und wie sind die künftigen Chancen der Einstellung bzw. des Aufstiegs?

Diese Fragen beantwortete im Rahmen der „Aktionswoche Geodäsie“ das Team „Region Karlsruhe“ bestehend aus Vertretern des KIT, der Hochschule Karlsruhe, Heinrich Hübsch Berufsschule, von den Ausbildungsbeauftragten des Landratsamtes und des Städtischen Liegenschaftsamtes, der IngenieurTeam GEO GmbH, den Berufsverbänden abv, BDB/VDV, DVW und der Herstellerfirma Leica Geosystems GmbH Vertrieb rund 90 Schülerinnen und Schülern des Lessing-Gymnasiums Karlsruhe.

Das Team hatte eine interessante Präsentation vorbereitet, in welcher Herr Dr. Ing. Manfred Juretzko vom Geodätischen Institut des KIT, alle Facetten des interessanten Berufes ansprach und vorstellte.

Das Image der Vermessung, mit Gummistiefeln und rot-weißen Stangen ausgerüstet auf dem Feld oder auf Baustellen zu agieren, ist längst passé. Die heutigen Arbeitstechniken mit hochpräzisen Laser- bzw. Infrarottheodoliten, Digitalnivellieren, Laserscannern, GNSS (GPS), Multibeam-Echoloten, Drohnen und modernster Computertechnik für die Auswertung der Vielzahl von Daten zur Gestaltung digitaler Pläne und 3D Modelle, weckten bei den Schülerinnen und Schülern großes Interesse.

Die erwähnten Vermessungsinstrumente und Systeme wurden nach dem Vortrag „live“ vorgestellt. Dabei wurden auch Fragen beantwortet . Große Aufmerksamkeit fand ein eigens für Lehrvorführungen von der Hochschule Karlsruhe entwickeltes Geländemodell. In einem Sandbett können beliebige Geländeformen wie Berge, Täler und Flussläufe gestaltet werden. Ein Scanner misst diese Formen und ermittelt unmittelbar Höhen- bzw. Tiefenlinien. Das Prinzip ist (kleinmaßstäblich) einer Geländevermessung aus einem Flugzeug oder einer Drohne und deren Auswertung gleichzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler modellierten mit großer Begeisterung.

Ebenso interessant fanden sie die drei vom IngenieurTeam GEO bereitgestellten Drohnen bzw. UAV-Systeme.
Mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu den interessierten Schülern, hat der Pilot Alexander Schwarz zum Ende der Veranstaltung aus luftiger Höhe noch ein Foto der gesamten Klassenstufe im Schulhof erstellt.

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Die Akteure der Aktionswoche Geodäsie hoffen sehr, das Interesse der Schülerinnen und Schüler für unseren Berufsstand geweckt zu haben. Bereits nach Abschluss der 10. Klasse besteht die Möglichkeit zum Berufseinstieg durch eine Ausbildung als Vermessungstechniker*in / Geomatiker*in.
Die Abiturientinnen und Abiturienten sind zu einer Ausbildung oder einem Studium an der Hochschule bzw. am KIT herzlich willkommen.
Die Werbung für den Berufsnachwuchs ist ein wichtiges Aufgabenfeld, dem sich das Team der „Aktionswoche Geodäsie“ in der Region Karlsruhe auch weiterhin widmen wird.
Die Veranstaltung am Lessing-Gymnasium war schon die zweite im Jahr 2023. Bereits im Mai dieses Jahres hat das Team eine Vorstellung am Otto-Hahn-Gymnasium in ähnlicher Art und Weise durchgeführt.
Im September 2023 ist eine 3. Veranstaltung am Walahfrid-Strabo-Gymnasium in Rheinstetten geplant.